Zwangserkrankungen

Unter Zwängen versteht man den Drang, immer wieder Dinge zu tun oder zu denken, die von außen unsinnig erscheinen. Beispiele dafür sind exzessives Händewaschen, akribisches Reinigen oder das Durchführen gedanklicher Rituale wie Zählen oder Kontrollieren. 2-3% der Bevölkerung sind an Zwängen erkrankt. Viele Betroffene schämen sich sehr und fühlen sich „verrückt bei klarem Verstand“. Obwohl Zwangsrituale vordergründig sinnlos erscheinen, erfüllen sie immer auch einen Zweck. Eine große Rolle spielen sie bei der Bewältigung von starken und unangenehmen Gefühlen, die den Betroffenen Angst machen. Aus diesem Grund werden Zwangserkrankungen diagnostisch unter den Angsterkrankungen aufgeführt. In der Therapie versuchen wir gemeinsam, ein besseres Verständnis der Zwänge zu erarbeiten. Schrittweise planen wir Verhaltensübungen („Expositionen“), die dann durchgeführt werden, um einen anderen Umgang mit schwierigen Gefühlen zu finden. Oft geht es auch darum, neue Fähigkeiten zu lernen und das Leben entsprechend der eigenen Bedürfnisse neu zu organisieren.

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